Blockchain in der Industrie: Zweige, die bereits Kryptowährungen nutzen
Blockchain in der Industrie: Zweige, die bereits Kryptowährungen nutzen
Die Verknüpfung zwischen der Industrie und der Finanzwelt ist kaum zu unterschätzen. Beide Sektoren sind auf unterschiedliche Arten und Weisen miteinander verflochten und kaum aus der Realität der anderen wegzudenken. Doch die Finanzwelt hat sich seit Bitcoin, Ethereum und Co. grundlegend verändert. Auch wenn im Supermarkt, im Kiosk und beim Bäcker noch überwiegend mit Bargeld, der Kreditkarte oder dem Handy bezahlt wird, werden die Kryptowährungen im Alltag immer präsenter. Bisher wurde der Begriff Krypto eher mit der Finanzwelt oder mit wagemutigen Start-ups assoziiert. Doch heute spüren auch klassische Unternehmen in der Industrie, was es mit den modernen Zahlungsmitteln und ihrer Technologie auf sich hat. Doch welche Sektoren betrifft das eigentlich? Dieser und weiteren Fragen geht der folgende Artikel auf den Grund.

Die Automobilindustrie

Zu den Industriezweigen, die bereits betroffen sind, gehört unter anderem die Automobilindustrie, die in ihrem Premiumsegment zum Teil bereits Zahlungen mit Kryptowährungen erlaubt. Doch auch unabhängig von Zahlungsprozessen kommen die Technologien der Kryptowährungen zum Einsatz, denn die Vernetzung der Fahrzeuge läuft zunehmend über die Technologie der Blockchain.
In der Zukunft könnten die Fahrzeuge selbst zum Beispiel ihre Mautgebühren und die klassischen Parktickets bezahlen – ganz ohne dass der Fahrer des Autos dafür jeglichen Aufwand betreiben muss. Außerdem verwalten einige besondere Hersteller wie Mercedes-Benz und Tesla die Daten ihrer Fahrzeuge bereits mit Blockchain-basierten Ansätzen – ganz gleich, ob es sich dabei um den Nachweis eines Services oder einer Versicherung handelt.
Wer selbst schon einmal mit Kryptowährungen bezahlt hat, weiß, wie wichtig es ist, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen – nämlich immer dann, wenn Bitcoin und Co. gerade stark sind. Wer tiefgehende Informationen sucht, kann aktuelle Bitcoin-Charts auf Kraken prüfen und so jederzeit genau über den aktuellen Kurs Bescheid wissen.

Die Energiewirtschaft

Besonders betroffen ist auch die Energie- und Versorgungswirtschaft. In diesem Sektor sind die Kryptowährungen nämlich eine echte Herausforderung. Währungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. sind proof-of-work-basiert und erzeugen durch ihr Mining einen enormen Stromverbrauch.
Anstatt an der neuen Last zu verzweifeln, kreieren gute Versorger neue Geschäftsmodelle. Hat ein Energieproduzent überschüssige Kapazitäten, betreibt er in vielen Fällen nun einfach seine eigene Mining-Farm und diversifiziert dadurch sein Einkommen.
Auch Start-ups experimentieren immer mehr. Sie bieten ihren Strom vermehrt auf Blockchain-basierten Handelsplattformen an, sodass sie nicht mehr an zentrale Börsen gebunden sind. Vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien ist diese Strategie beliebt.

Logistik und Lieferketten

Die Vielseitigkeit der Blockchain kommt heute auch in der Logistik zum Einsatz. Mit ihr lassen sich Waren zurückverfolgen und Lieferketten überprüfen. So hat zum Beispiel der globale Schifffahrtsmogul Maersk seine eigene Blockchain-basierte Software entworfen, die Lieferwege unverfälscht dokumentieren sollte. Derartige Systeme stecken allerdings noch in ihren Kinderschuhen, und Maersk hat die Software zunächst wieder abgesetzt. DHL hingegen nutzt sein Pendant dazu weiter mit viel Erfolg. Smart Contracts existieren hingegen schon in der Praxis. Sie ermöglichen es Kunden, ihre Zahlungen mit der Hilfe von Tokens abzuwickeln und somit die einzelnen Schritte entlang der Lieferkette zu automatisieren. Erhält ein Kunde seine Waren, ist die Rechnung im Nu beglichen.

Der Maschinenbau

Auch die Produktion wird zunehmend vernetzt. Klassischerweise denkt man in dieser Branche schnell an Robotik, doch auch die digitale Bezahlung und die automatisierte Vertragsabwicklung lassen sich hier mithilfe von moderner Blockchain-Technologie modernisieren. Unternehmen verwenden sie, genau wie in der Automobilindustrie, zum Beispiel dazu, Wartungszyklen zu dokumentieren. Manche Maschinen lassen sich sogar mit dem Pay-per-use-System über Coins nutzbar machen. Blockchain in der Industrie: Zweige, die bereits Kryptowährungen nutzen Auch hier kommen die bereits erwähnten Smart Contracts zum Einsatz, denn sobald eine bestimmte Menge der produzierten Ware erreicht wird oder eine festgelegte Betriebsdauer überschritten wird, kann der Kunde ganz von selbst über die Blockchain bezahlen. So werden auch in diesem Bereich die Prozesse optimiert und beschleunigt.

Die Chemie- und Pharmaindustrie

Auch in hochregulierten Branchen wie der Chemie- und Pharmaindustrie zeigt sich zunehmend das Potenzial der Krypto-Technologien – auch wenn es hier weniger um den Einsatz von Kryptowährungen selbst, sondern vielmehr um die zugrunde liegende Infrastruktur geht.
In der Pharmaindustrie etwa gewinnt die Blockchain an Bedeutung, wenn es um die lückenlose Nachverfolgung sensibler Produkte geht: Kühlketten, Lagerbedingungen und Versandwege lassen sich auf der Blockchain dokumentieren und fälschungssicher archivieren.
Gerade bei Impfstoffen oder temperaturempfindlichen Wirkstoffen ist diese Transparenz entscheidend, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Aber auch im Bereich der Forschung und Entwicklung bietet sich der Einsatz von Smart Contracts an, um Patente, Studienphasen oder Genehmigungsprozesse automatisiert zu überwachen. In der Chemiebranche wiederum nutzen erste Unternehmen Blockchain-basierte Lösungen zur Nachweisführung bei nachhaltiger Rohstoffbeschaffung – ein Thema, das in Zeiten wachsender ESG-Vorgaben immer wichtiger wird.

Herausforderungen und Grenzen

Trotz aller Chancen ist der Umgang mit Kryptowährungen in der Industrie noch von Zurückhaltung geprägt – und das aus gutem Grund. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind je nach Land unterschiedlich, steuerliche Regelungen oft unklar und nicht alle Buchhaltungssysteme bereit für digitale Assets. Gerade die Volatilität vieler Coins stellt ein Risiko dar, wenn operative Zahlungen abgewickelt oder Verträge automatisiert werden sollen.
Hinzu kommt der hohe Schulungsbedarf. Wer Blockchain-basierte Lösungen implementieren möchte, braucht Know-how – in der IT ebenso wie in der Finanzbuchhaltung oder im Einkauf. Nicht jedes mittelständische Unternehmen verfügt über die Ressourcen, um eigene Wallets zu verwalten oder ein Blockchain-Projekt auf die Beine zu stellen.
Entsprechend zögerlich fällt der Einstieg vieler Firmen aus – auch wenn Pilotprojekte zunehmen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch mit Blick auf die künstliche Intelligenz zu beobachten. Und trotzdem lässt sich feststellen, dass Krypto in der Industrie kein Fremdwort mehr ist. Was früher das Gedankenspiel weniger wagemutiger war, ist heute längst Realität. Überall entstehen neue Möglichkeiten, die modernen Währungen und ihre zugrunde liegenden Technologien sinnvoll, nachhaltig und mit Perspektive für die Zukunft einzusetzen.

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