Terminmarkt Strom 2026: So entwickeln sich die Strompreise
Terminmarkt Strom 2026: So entwickeln sich die Strompreise
Der Strompreis am Terminmarkt zeigt für 2026 derzeit eine klare Tendenz: Laut einer Auswertung von Einfachvergleichen.de auf Basis von EEX Strom Future-Notierungen (EEX-Futures) spricht vieles für eine stabile Strompreisentwicklung. Das bedeutet, dass der Preis für einen Stromvertrag mit 12 Monaten Preisgarantie voraussichtlich auch 2026 etwa auf dem gleichen Niveau bleiben wird wie Ende 2025. Gleichzeitig bleibt die Terminmarkt-Prognose über die Monate hinweg saisonal: Gerade im Frühjahr und Sommer ergeben sich oft bessere Bedingungen für einen dynamischen Stromtarif als im Winter. Neben dem Energiepreis spielt 2026 außerdem der zweite große Kostenblock eine Rolle: Netzentgelte. Hier ist Entlastung möglich, weil der Bund die Übertragungsnetzkosten 2026 mit 6,5 Mrd. € bezuschusst.

Preis des Stromvertrages basierend auf Terminmarkt Strom

Wer die Terminmarktpreise für die kommenden 12 Monate von Dezember 2025 in Richtung 2026 betrachtet – basierend auf der Strompreisprognose 2026 von Einfachvergleichen.de – sieht: Der Markt rechnet insgesamt nur mit sehr geringen Veränderungen. Das implizierte Preisniveau für Januar 2026 ist gegenüber Dezember 2025 praktisch unverändert (Delta ca. 0,0 ct/kWh). Danach zeichnet sich lediglich ein leichter Rückgang ab: Ein Stromvertrag mit 12 Monaten Preisgarantie mit Start ab Juni 2026 liegt rund 0,1 ct/kWh unter dem Niveau von Dezember 2025, ein Start im Dezember 2026 etwa 0,3 ct/kWh darunter (jeweils pro kWh, gemäß den Modellannahmen). Die Prognose wurde am 23.12.2025 erstellt und aus den Schlusskursen deutscher Stromfutures an der European Energy Exchange (EEX) berechnet. Wichtig ist dabei die Einordnung: Solche Terminmarkt-Schätzungen bilden vor allem den Energiepreis ab. Der Endpreis auf der Stromrechnung hängt aber auch von regionalen Bestandteilen ab – insbesondere von den Netzentgelten Ihres örtlichen Netzbetreibers. Ändern sich diese 2026, kann das Ihren Gesamtpreis senken oder erhöhen. Da der Bund 2026 die Übertragungsnetzkosten bezuschusst, ist es plausibel, dass viele Netzbetreiber die Netzentgelte eher entlasten – sicher ist das aber nur mit Blick ins Preisblatt Ihres lokalen Stromnetzbetreibers.

Terminmarkt-Prognose 2026 nach Monaten: Dynamischer Stromtarif vs. Preisgarantie

Die Monatskurve am EEX Terminmarkt Strom ist auch ein guter Hinweis darauf, wie sich ein dynamischer Stromtarif über das Jahr entwickeln kann. Dynamische Tarife reagieren auf Marktpreise, während ein Stromvertrag mit Preisgarantie einen festen Arbeitspreis für 12 Monate absichert. Hier sind die saisonalen Preisniveaus für 2026 (inkl. 19 % MwSt.) für den durchschnittlichen Preis eines dynamischen Stromtarifs, basierend auf Basis der EEX-Terminmarktpreise (Stromfutures) (Stand: 23.12.2025):
  • Winter 2025–2026 (Dez–März): 11,39 ct/kWh
  • Frühling 2026 (Apr–Mai): 8,23 ct/kWh
  • Sommer 2026 (Jun–Aug): 9,22 ct/kWh
  • Herbst 2026 (Sep–Okt): 10,53 ct/kWh
  • Winter 2026–2027 (Nov–März): 11,42 ct/kWh
Der Unterschied ist vor allem zwischen Frühling und Winter deutlich: rund 3 ct/kWh, also bis zu 30%. Bei 3.000 kWh Jahresverbrauch entspricht das bereits fast 100 €. Wer zusätzlich seinen Stromverbrauch in die günstigsten Stunden verschieben kann – häufig nachts – kann mit einem dynamischen Tarif gegenüber einem Preisgarantie-Tarif in den günstigen Monaten noch stärker profitieren.

Ist ein dynamischer Stromtarif langfristig günstiger als Strom mit Preisgarantie?

Der Kernunterschied liegt darin, wie Anbieter Preise absichern. Ein Stromvertrag mit Preisgarantie basiert häufig auf einer Absicherung über den Terminmarkt: Anbieter kaufen bzw. sichern den Energieanteil über Strom Futures, um Preisschwankungen zu glätten. Diese Sicherheit kann eingepreist sein – Verbraucher zahlen dann nicht nur die Marge des Stromanbieters, sondern potenziell auch eine Risikoprämie aus der Terminmarkt-Absicherung. Ein vereinfachtes Rechenbeispiel macht den Mechanismus greifbar: Beträgt die Marge etwa 10% und kommt aus der Absicherung am Terminmarkt eine Risikoprämie von weiteren 10% hinzu, ergibt sich ein möglicher Preisaufschlag von bis zu ~20% gegenüber einem dynamischen Tarif. Das ist eine Veranschaulichung – keine Garantie –, weil Margen und Absicherungskosten je nach Anbieter und Marktlage variieren. Dynamische Tarife geben Preissignale direkter weiter. Besonders interessant ist das für Haushalte, die flexibel sind: etwa E-Auto nachts laden, Waschmaschine/Trockner in Nebenzeiten laufen lassen oder Lasten smart steuern. Da Börsenpreise häufig nachts niedriger sind (und auch bei hoher Wind- oder Solarproduktion fallen können), steigt das Sparpotenzial – während der Arbeitspreis beim Preisgarantie-Vertrag unabhängig von der Uhrzeit gleichbleibt.

Hintergrund: Was sind Strompreise am Terminmarkt und warum sind sie wichtig?

Stromanbieter kalkulieren den Preis für Stromverträge mit Preisgarantie meist auf Basis langfristiger Terminmarkt Strompreise an der EEX (European Energy Exchange). Futures sind börsengehandelte Verträge, mit denen sich Anbieter und Einkäufer schon heute einen festen Preis für die Lieferung von Strom in der Zukunft sichern – sie dienen also zur Absicherung (Hedging) der Fixpreisverträge gegenüber Preisschwankungen. Diese Terminmarktpreise machen rund 40 % des Gesamtstrompreises aus und geben dadurch eine verlässliche Schätzung für die künftige Strompreisentwicklung. Netzentgelte, Abgaben und staatliche Umlagen hingegen entwickeln sich meist deutlich stabiler und werden in der Regel nur zu Jahresbeginn angepasst.

Wie entwickeln sich die Netzentgelte 2026?

Neben dem Energiepreis sind Netzentgelte ein zentraler Bestandteil der Stromrechnung. Für 2026 wird insgesamt eher mit sinkenden Netzentgelten gerechnet, weil der Bund die Übertragungsnetzkosten (TSO-Ebene) mit 6,5 Mrd. € bezuschusst. Dadurch sollen die bundesweit einheitlichen Übertragungsnetzentgelte vorläufig deutlich fallen (in den genannten Vorabwerten um rund 57%, von 6,65 ct/kWh auf 2,86 ct/kWh). Für Haushalte zählt jedoch die Summe aus Übertragungs- und Verteilnetzentgelten – und die Verteilung ist regional sehr unterschiedlich. Ein von Welt zitierter Hinweis auf eine Bundesnetzagentur-Stichprobe bei 28 Verteilnetzbetreibern deutet darauf hin, dass Haushalts-Netzentgelte im Bundesdurchschnitt 2026 um etwa ~2 ct/kWh sinken könnten – bei großer regionaler Spannweite. Zum Vergleich: 2025 lagen die Netzentgelte (Übertragung + Verteilung) im Schnitt bei 10,9 ct/kWh.

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