Die Förderung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im Jahr 2024 bietet zahlreiche Anreize und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Diese Förderungen sollen den Ausbau der Solarenergie weiter vorantreiben und sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen motivieren, in nachhaltige Energielösungen zu investieren.
Bundesweite Förderprogramme
- Einspeisevergütung: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert eine feste Vergütung für ins Netz eingespeisten Solarstrom über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Vergütungssätze werden jedoch alle sechs Monate um ein Prozent verringert, um die öffentliche Hand zu entlasten. Ab August 2024 beträgt der Satz 8,03 Cent pro Kilowattstunde (kWh).
- Steuerliche Erleichterungen: Seit dem 1. Januar 2023 entfallen die Einkommensteuer auf Erlöse aus der Einspeisevergütung für Anlagen bis 30 kW beim Einfamilienhaus und 15 kW pro Wohneinheit beim Mehrfamilienhaus. Zudem wird die Umsatzsteuer auf PV-Anlagen und deren Installationskosten auf Null gesetzt, was die Anschaffungskosten erheblich senkt.
- KfW-Förderkredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsvergünstigte Kredite für die Anschaffung von PV-Anlagen. Besonders attraktiv ist der Kredit „Erneuerbare Energien – Standard (270)“, der sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen zugänglich ist.
- Beratungsförderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst Beratungsleistungen rund um die Planung und Installation von PV-Anlagen. Die „Bundesförderung Energieberatung für Wohngebäude“ übernimmt bis zu 80 % der Beratungskosten.
Regionale Förderprogramme
Zusätzlich zu den bundesweiten Programmen bieten viele Bundesländer spezifische Förderungen an. Beispiele sind:- Berlin: Das Programm „Solar Plus“ unterstützt die Installation von Photovoltaikanlagen.
- Baden-Württemberg: Über „Wohnen mit Zukunft“ werden nachhaltige Wohnprojekte gefördert.
- Hessen: Bietet Darlehensfinanzierungen für Photovoltaikanlagen an.
Neue Regelungen und Erleichterungen
- Aufhebung der Einspeisebegrenzung: Seit 2023 dürfen privat genutzte PV-Anlagen theoretisch ihre gesamte Nennleistung ins Netz einspeisen. Aufgrund der weiterhin niedrigen Einspeisevergütung wird jedoch empfohlen, den Eigenverbrauch zu maximieren.
- Erleichterungen für Balkonkraftwerke: Das Solarpaket I, das im Mai 2024 in Kraft getreten ist, vereinfacht die Installation von kleinen Photovoltaikanlagen auf Balkonen erheblich. Dies beinhaltet eine vereinfachte Registrierung und die Nutzung herkömmlicher Steckdosen zur Einspeisung.
Wirtschaftlichkeit und Investitionskosten
Die Kosten für die Installation von Photovoltaik variieren je nach Größe und spezifischen Anforderungen der Anlage. Allgemein liegen die Preise zwischen 1.200 und 1.800 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp). Für ein typisches Ein- oder Zweifamilienhaus bedeutet dies eine Investition von etwa 6.000 bis 12.000 Euro für eine Anlage mit einer Nennleistung von 5 bis 10 kWp. Diese Kosten decken sowohl die Solarmodule als auch die Installation ab. Es ist wichtig zu beachten, dass zusätzliche Kosten für Energiespeicher entstehen können. Diese Speicher ermöglichen es, den erzeugten Solarstrom zu speichern und auch dann zu nutzen, wenn keine direkte Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Energiespeicher können die Gesamtinvestition um mehrere Tausend Euro erhöhen, sind jedoch entscheidend für die Maximierung des Eigenverbrauchs und die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Eine kostengünstigere Alternative zu großen Dachanlagen sind Balkonkraftwerke, die bereits ab einigen Hundert Euro erhältlich sind. Diese Mini-PV-Anlagen sind besonders für Mieter und Besitzer von Wohnungen interessant, da sie einfach zu installieren sind und keine umfangreichen baulichen Veränderungen erfordern. Balkonkraftwerke bestehen typischerweise aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und den notwendigen Anschlusskabeln. Sie können direkt an eine Steckdose angeschlossen werden und sind sofort einsatzbereit. Trotz ihrer geringeren Leistung tragen sie effektiv zur Reduzierung der Stromkosten bei und amortisieren sich häufig innerhalb weniger Jahre.Neben den direkten Kosten für die Installation sollten auch die Wartungskosten berücksichtigt werden. Photovoltaikanlagen sind in der Regel wartungsarm, dennoch fallen im Laufe der Jahre regelmäßige Inspektions- und Reinigungskosten an. Diese Wartungskosten sind jedoch vergleichsweise gering und tragen dazu bei, die Effizienz und Lebensdauer der Anlage zu maximieren.